WELCOME to Rainer's Info Pages

Marokko '95/'96
End Forward Index Back Start Kapitel 7
===================================================
Donnerstag 21.Dezember 1996, [70 km / 1025 km]

Erg Chebbi die 2.

Dorf in der Nähe des Campingplatzes Ksar Sania Neuer Morgen neues Glück - Nach dem Frühstück geht's in den nahegelegenen "Ort" um Nachschub zu erstehen - Phil hat über Nacht 4 (in Worten: vier) Klopapierrollen verschneutzt - entsprechend sieht es auf unserem Zeltplatz aus.
Michael und ich entschließen uns den 27 km südlich gelegenen marokkanischen Außenposten Taouz anzufahren. Dort soll es Gravuren im Fels geben, die wir gerne besichtigen würden. Phil bewacht derweilen die Wüste und vernichtet weitere Klopapierrollen.

Salzsee auf dem Weg vom Erg Shebbi nach Taouz Wir fahren also immer der Sonne entgegen, überqueren einen großen ausgetrocknenten (Salz-)See und fahren auf oder auch lieber neben den berühmt- berüchtighten Wellblechpisten nach Taouz.
An der dortigen Polizeistation melden wir uns ordnungsgemäß, füllen einige Formulare aus und versuchen mit den wenigen Brocken französich derer wir mächtig sind, herauszufinden, wo denn nun diese berühmten "Gravueres" sein sollen.

Typische berüchtigte Schotterpiste Nach einer groben Wegbeschreibung ("...Vor dem Ort links dann immer geradeaus, bis sich linker Hand ein großes Tal auftut, dann ca. 5km dem Tal folgen und der große Hügel rechter Hand ist's dann schon..." - alles klar ?!? uns auch nicht so recht - aber was macht das schon...) Wir sammeln dann am Ortsausgang doch noch einen kleinen Jungen ein, der sich als kundiger Führer ausgibt (wir sind mal gespannt) und offensichtlich gerne mal auf so 'nem unbekannten Monstrum mitheizen will. Matschige Bachbettdurchquerung nahe Taouz Ich nehme ihn bei mir hinten 'drauf (bin ich doch der Einzige, dessen Beifahrerfußrasten nicht aus Gewichtsgründen abgebaut wurden). Schnell muß ich feststellen, daß ich vielleicht mit Sozius nicht unbeding Bodenwellen im Stehen nehmen sollte, und villeicht auch ein wenig weniger langsamer fahren sollte. Michael, der hinter uns fährt krigt sich kaum vor Lachen, da der Kurze hinter mir einen Bocksprung nach dem anderen machen muß - er hält sich aber denoch wacker und verzieht auch keine Mine. Auch nicht als wir 3km weiter das einzige schlammige Bachbett der ganzen marokkanischen Wüste druchqueren müssen und natürlich promt erstmal einen zünftigen Abgang machen. Michael will die glitschige Furt zwar umfahren, muß aber bald feststellen, daß das unmöglich ist. Ergo - Schlammtraining für die Twins...

Angeblich uralte Steingravouren Nach dieser Sonderprüfung geht's dann die Piste weiter zu den "Gravueres".
Wir sind ein wenig erstaunt, als wir unter denn angeblich hunderte, ja wenn nicht gar tausende von Jahren alten Gravuren Bilder von Autos und Bussen zu finden Altertümliche Beduinen-Winterbehausung - wir sind nicht mehr ganz so sicher, das das auch die im Reiseführer angepriesenen sind...
Unser ortskundiger Führer zeigt uns noch eine echt antike Steinhütte (so hätte man hier früher Stürme und kalte Winter überlebt...) bevor wir uns wieder auf den Weg zurück zum Dorf machen.

Blick von der Fundstelle der Gravouren auf die umliegende Ebene In Ermangelung eines Lokals lädt er uns kurzerhand zu sich nachhause ein, wo wir mit Tee, Rührei und Fladenbrot schmackhaft bewirtet werden. Anschließen folgt die obligatorische Vorführung seiner Sammlung von diversen kleinen Versteinerungen und Sandrosen, die er uns feilbietet. Wir kaufen ein, zwei und machen ihm eine kleines (finanzielles) Geschenk als Ausgelich fürs Mittagessen. Er zeigt sich zwar ein wenig enttäuscht, hat aber unserer Meinung nach ein recht gutes Schnäppchen gemacht.

Twin im abendlichen Erg Shebbi Zurück zum Erg.
Michael schreibt noch die Namen seiner Nichten und Neffen in den Sand und Photographiert sie als Souvenier, dann geht's nochmal in den wundershönen riesigen Sandkasten - diesmal bei angenehmeren, abendlichen Temperaturen.

Zurück bei Phil im Camp, hat dieser die Nase gestrichen voll (im wahrsten Sinne des Wortes...) und will auch noch mal Dünenheizen gehen - wir lassen uns natürlich nicht lumpen und begleiten ihn nach einer einstündigen Erholungspause.

Blick vom abendlichen Erg Shebbi richtung Camgingplatz Gemeinsam versuchen wir dann Stück für Stück die größte der Dünen zu erklimmen (geschätzte Höhe immerhin 200m-300m).
Wir schaffen es bis ca. 20m unterhalb des Gipfels, dann wird es einfach zu steil. (Abegesehen davon, weiß keiner von uns, was uns auf der anderen Seite erwartet - und so sind wir da lieber auch ein wenig vorsichtiger...)

Eingebuddelte Twins mit Blick auf den Daytsii-See Ich finde natürlich bei eine Dünenabfahrt mal wieder prompt die einzige betonharte Lehmplatte im ganzen Erg, und mache mich samt Maschienen, nachdem mir doch glatt ein Grasbüschel einfach in den Weg gekrochen ist, flach - Mein Lederkombi trägts mit Fassung - Die Twin ignoriert solche kleinigkeiten (abgesehen von verschobenen Amaturen) ja prinzipiell...
Sonnenuntergang auf dem Erg Shebbi Als Lohn der Mühe lockt uns ein weiterer, wüstentypischer Sonnenuntergang, den wir auch in vollen Zügen genießen...

Im letzte Büchsenlicht geht's dann wieder zum Campingplatz (viel später hätte es auch nicht werden dürfen, denn ohne Sonnenlicht in den Dünen ist denn doch eine recht heikle Sache...)
Diesen Abend gönnen wir uns, nach einer ausgiebigen Dusche, ein Essen im Loka des Nachbarcampingplatz "Tuareg".
Sonnenuntergang auf dem Erg Shebbi Bei original Berbermusik wird uns eine typisch marokkanische "Tagine", eine Gemüsebrühe mit Kartoffeln, Gemüsen und Fleisch serviert. Typisch für sie ist auch ihre lange zubereitungszeit (eine gute Stunde!), die wir, da wir offensichtlich die einzigen sind, die zu so später Stunde noch essen wollen, auch abwarten dürfen. Während der Wartezeit gesellt sich eine maltesischer Weltenbummler zu uns und wir quatschen mit ihm und den Einheimischen bis uns beinahe die Augen zufallen...



Start Back Index Forward End

Rainer

EMail P.S.: Wer noch Fragen hat kann mir gerne mailen.


===================================================

Back Home back to Rainer's Homepage oder zu Rainer's Outback-Guide