Phil geht es wieder besser - daher beschließen wir kurzerhand den
Erg Chebbi zu umrunden. Auf seiner Ostseite soll es mittendrin eine kleine
Oase mit Palmen geben zu der man sogar mit einem R4 hinkäme (zumindest
hatten uns das die Einheimischen am Vorabend in der Kneipe erzählt).
Die Umrundung ist zwar prinzipiell ein wenig kritisch, da hinter dem Erg
das umstrittene Grenzland zwischen Marokko und Algerien beginnt, aber wir
sind frohen Mutes, und laut Reiseführer ist es auch kein Probelm
solange man freundlich zu den Militärposten ist.
Wir kaufen noch kurz Brot und Wasser ein und beginnen dann die Umrundung
Richtung Süden. Kaum haben wir den ersten Militärposten hinter uns
gelassen
("Habt ihr nicht ein wenig Alkohol dabei ?!?", auf diese Frage
antwortet man besser mit einem entschiedenen aber dennoch freundlichen "Nein"),
schlagen wir uns auch schon wieder in ein kleinens niederes Tal im Erg.
Wir sind uns ziemlich sicher, daß es das beschriebene ist. Dennoch ist von
einer Oase nichts zu sehen. Bleibt uns noch ausgiebiges Dünenheizen,
was uns immer noch nicht langweilig wird.
Weiter geht's über steiniges Terrain (arab. Hammada, Steinwüste) und nach ein paar Pausen gelangen wir an einen weiteren Militärposten, der die algerische Grenze überwachen soll. Wir werden auf einen Tee eingeladen, während die Pässe "kontrolliert" werden. Offensichtlich können sie eh nicht allzuviel mit den fremdsprachigen Dokumenten anfangen, sind aber sichtlich erfreut mal wieder ein wenig Abwechslung geboten zu bekommen und unterhalten sich mit uns.
Wir durchqueren danach weitgezogene Ausläufer des Ergs, wobei Phil
einen ungewollten filmreifen Sprung über eine besondere Düne macht.
Aus irgend einem Grund hat sie nämlich zwei steile Seiten, was
Ihn dann doch ein wenig überaschte...
Nachdem wir einige Versätze überwunden, und die Akazienbäume
mit iheren stahlharten Dornen umgangen haben geht's wieder über zum
Pistenheizen - mit bis zu Tempo 120 rasen wir auf der ebenen Kieswüste,
die wir ja noch von vor zwei Tagen kennen, dem nächsten Restaurant
entgegen.
Auch dieses liegt malerisch versteckt in den Ausläufern des Ergs vergraben;
Wir wundern uns, das es nicht schon längst komplett im Sand versunken ist,
und parken unsere Twins auf der Düne nebenan. Phils Kiste bleibt sogar
ohne Ständer und uneingraben einfach so von alleine im Sand stehen
(zumindest bis zurz vor Ende des Mahls, als sie dann doch nichts mehr halten
will, was einen weiteren Rückspiegel kostet...).
Nach dem Essen geht's zurück
zum Campingplatz, nicht aber ohen danach noch ein wenig Dünensurfen zu gehen,
denn am nächsten Morgen wollen wir weiter - und Phil hat aus
unerklärlichen Gründen einen gewissen Nachholbedarf...
Davor bestellen wir aber noch eben bei der Hausherrin einen "Couscous", eines
der marokkanischen Nationalgerichte, das sogar noch längere Vorbereitung
bedarf als die gestrige "Tagine".
Nach einer ausgiebigen Sand-Tour kommen wir dann Abends ermattet wieder -
diesmal ging's mit dem Sand doch schon wesentlich besser - und die
unnötige Buddellei und Aufheberei hatte auch beinahe ein Ende...
Wir genießen den köstlichen Couscous und fallen in Vorfreude
auf den morgigen Tag todmüde in unsere Zelte...
P.S.:
Wer noch Fragen hat kann mir gerne mailen.